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Montag, 14. Juli 2014

[2] Der westliche und der östliche Weg

Meister Eckhart
[...] Eckhart zeigt eine erstaunliche Nähe zur indischen Denkart. Passagen und viele einzelne Sätze lesen sich wie eine Übersetzung unmittelbar aus dem Sanskrit. Damit soll natürlich nicht der Eindruck erweckt werden, in Eckharts Schriften seien irgendwelche indische Elemente tatsächlich vorhanden, obschon es einige orientalische Einflüsse in der europäischen Tradition gibt, die aus neu-platonischen und arabischen Quellen stammen.

Was der Vergleich vielmehr beweist, das ist nicht der Einfluss eines Denksystems auf ein anderes, sondern der Zusammenhang der metaphysischen Überlieferung der ganzen Welt und aller Zeiten.[...]


Quelle: Der westliche und der östliche Weg, Weltperspektiven, Essays über christliche und buddhistische Mystik | Erster Teil - Kapitel Meister Eckhart und der Buddhismus- Seite 22 || D.T. Suzuki

Montag, 13. Mai 2013

Leer



[…] Die Aussage „leer“ ist bereits eine Verneinung ihrer selbst. Aber man kann nicht stumm bleiben. Das Problem ist, die Stille mitzuteilen, ohne sie zu verlassen. Aus diesem Grunde vermeidet Zen es soviel wie möglich, Zuflucht zur Sprache zu nehmen, und bemüht sich, uns hinter die Worte dringen zu lassen, damit wir gleichsam – was dort ist – auszugraben. Eckhart tut das unentwegt in seinen Predigten.

Er wählt einige harmlose Worte aus der Bibel und lässt sie ein „Inneres“ aufdecken, das er in seiner unbewussten Bewusstsein erfährt.
 Sein Gedanke liegt keineswegs in den Worten selbst. Er macht sie zu Instrumenten seiner eigenen Absicht.

Auf ähnliche Weise bedient sich der Zen-Meister irgendwelcher Dinge um ihn herum, einschließlich der eigenen Person, irgendwelcher Bäume, Steine, Stöcke u.s.w. Er mag dann laut schreien, schlagen oder Fußtritte austeilen.

Donnerstag, 11. Februar 2010

Der westliche und der östliche Weg [1]

Einführung


Dieses Buch ist ein Band der "Weltperspektiven", die sich die Aufgabe stellen, kurze Schriften der verantwortlichen zeitgenössischen Denker auf verschiedenen Gebieten herauszugeben.

Die Absicht ist, grundlegende neue Richtungen in der modernen Zivilisation aufzuzeigen, die schöpferische Kräfte zu deuten, die im Osten wie im Westen am Werke sind, und das neue Bewusstsein deutliche zu machen, das zu einem tieferen Verständnis der Wechselbeziehung zwischen Mensch und Universum , Individuum und Gesellschaft sowie der allen Völkern gemeinsamen Werte beitrage kann.

Die >>Weltperspektiven<< repräsentieren die Weltgemeinschaft der Ideen in einem universalen Gespräch, wobei sie das Prinzip der Einheit der Menschheit betonen, der Beständigkeit in der Wandlung

Ewigkeit

Ich sah die Ewigkeit in letzter Nacht
wie einen großen Reif aus reinem unbegrenztem Licht,
ganz still und klar in seinem Glanz-
und unten, rings, in Stunden, Tagen, Jahren: Zeit,
schattenhaft bewegt - darin die Welt
und all ihr Trug gequirlt.

Dienstag, 9. Februar 2010

KONO-MAMA

>>kono-mama<<: Ich bin so glücklich damit,

ich beuge mein Haupt!

Gut oder schlecht – es ist >>kono-mama<
Recht oder unrecht - es ist >>kono-mama<
Wahr oder falsch - es ist >>kono-mama<

>>Ist<< oder >>ist nicht<< - es ist >>kono-mama<
Weinen oder lachen - es ist >>kono-mama<
Und - >>kono-mama<< ist >>Kono-mama<<

Dass du sagst - >>kono-mama<<, ist nicht genug,
du bist [noch] zu süchtig.

>>Kono-mama<< wandelt sich nicht,
noch kannst du es wandeln.

Nur weil du mein Oya bist,
rufst du mich: Komm, wie du bist (>>sono-mama<<).

Nur weil wir nicht wissen.
Dass >>kono-mama<< >>kono-mama<< ist,
wandern wir umher von Ort zu Ort.

Dass ich nun innerhalb der Einfriedung bin,
verdanke ich Oyas erbarmen.

Und das macht ihn froh, den Oya, und mich,
Oya und ich leben nicht seither zusammen,
Ständig lerne ich an seiner Langmut,
wie nichtswürdig ich bin !

Wie elend fühle ich mich!

Beschämt über mich wiederhole ich meine Nembutsu:

>> Namu-amida-butsu, >> Namu-amida-butsu!<<